Freitag, 30. August 2013

Hej Sverige!

Hier ist er, der erste Blog-Post aus Schweden! Hier ist alles toll, aber um von vorne zu beginnen starten wir mit der Anreise: Ich hatte mich für die Überfahrt mit der Stena Line entschieden. Das ist zwar teurer als der Zug, aber um einiges entspannter. Ich musste nur in Kiel auf's Schiff und in Göteborg wieder runter. Und es war Platz für mein ganzes Gepäck: ein Riesenkoffer, eine noch riesigere Reisetasche und ein mittelgroßer Trekking-Rucksack plus Handtasche im Großformat. Ich weiß bis heute nicht, warum es so viel war und vor allem so schwer. Koffer und Reisetasche hätten den Gepäckscanner beim Boarding buchstäblich gesprengt, also verzichteten die Security-Menschen darauf, es zu kontrollieren und fragten stattdessen ungläubig, ob ich denn auswandern wollte. Als ich fast schwankend ob dieser Lasten die Gangway hochkraxelte, trug ich zur Belustigung aller Stena-Mitarbeiter bei.
Auf den nächsten traf ich, als ich meine Koffer in den falschen Fahrstuhl aufs falsche Deck gewuchtet hatte, dort nun planlos stand und begriff, dass die Gänge zwischen den Kabinen zu schmal für mich und beide Taschen gleichzeitig waren. Doch Rettung nahte: Ein freundlicher Stena-Mann schnappte sich meinen Koffer und lotste mich zum richtigen Fahrstuhl und bis zu meiner Kabine. Kaum war mein Gepäck darin verstaut, bahnte sich die erste Konversation auf Schwedisch an: Ein Mann, der mit der ganzen Familie die Außenkabine gegenüber bewohnte und der offenbar dem günstigen deutschen Alkohol zugesprochen hatte, hatte seine schwedische Scheu verloren und fragte neugierig, ob er einmal einen Blick in eine Innenkabine werfen dürfe. Er wolle bloß sehen, wie groß die sei. Ich tat ihm den Gefallen und machte mich anschließend auf den Weg an Deck.
Nach viel Gewinke zum Abschied genoss ich das tolle Wetter an Deck und anschließend das All-You-Can-Eat-Buffet. Lecker! Beim Bummel durch die Ladenpassage löste sich schließlich von ganz alleine das einzige potentielle Problem, das ich noch hatte. Ein Stena-Mitarbeiter kam auf mich zu und fragte, ob ich die aus Kabine 10-609 sei, die mit dem vielen Gepäck. Dann versprach er, am nächste Morgen beim Tragen zu helfen. So wurde ich beim Einlaufen in den Göteborger Hafen an Deck von ihm und einer Kollegin eingesammelt und gemeinsam brachten sie mich und meine Koffer bis zum Fahrstuhl im Terminal - was für ein Service!
Auch der von der Uni organisierte Pick-Up-Service klappte super, auch wenn wir drei Austauschstudenten, die abgeholt werden sollten, unseren Chauffeur mit seinem verdunkelten Van zunächst für aus einem James-Bond-Film entsprungenen Agenten hielten. Doch er brachte uns sicher zum Office, wo wir unsere Mietverträge unterschrieben und die Schlüssel entgegennahmen. Nach drei Stunden Wartezeit ging es dann mit dem Bus weiter. Zwei Stunden kurvten wir durch ganz Göteborg, klapperten jedes Wohnheim ab und erreichten schließlich Olofshöjd, eine Studentensiedlung, wo ich mein Zimmer bezog. Ich hatte Glück, alles war einigermaßen sauber und es waren Nützliche Dinge wie Bettzeug und Mehrfachsteckdosen vorhanden. Nach einer kurzen Inspektion des Zimmers ging es dann aber sofort in die Stadt, die neue Heimat erkunden. Aber davon wann anders mehr, jetzt geht's erst einmal zur Einführungsveranstaltung der Literaturwissenschaftler. Bis bald! :-)

Auf geht's!


1 Kommentar:

  1. Haha das mit dem vielen Gepäck kenne ich! Das ist ja auch ein bisschen wie zeitweise auswandern. Aber echt gut, dass alles so gut geklappt hat. Liebste grüße <3

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